Altenkessel Historie

Historie


Wappen Altenkessel

Altenkessel ist der westlichste Ortsteil von Saarbrücken und liegt im süd-westlichen Saarland direkt an der Saar. Beginnend vom nördlichen Saartal erstreckt sich Altenkessel bis auf die Höhen des Pfaffenkopfes. Die Barockstraße SaarPfalz führt direkt durch den Ort. Altenkessel besteht aus der Kolonie Altenkessel, Großwald, Luisenthaler Glashütte, Neudorf und Rockershausen, die nacheinander durch den Ausbau des Bergbaus entstanden sind. Der eigentliche Ort entstand im 19. Jahrhundert im Grosswald als Bergarbeiterwohnort durch das Steinkohlevorkommen, wobei der Heimatforscher Josef Gillet nachgewiesen hatte, dass schon im Jahr 1588 Kohlengruben im damaligen Bauernwald/Grosswald existiert hatten. Im Laufe der Jahre wurden 5 Währungen verwendet und das Land wechselte mehrmals seine Zugehörigkeit zu Frankreich und Deutschland.


zum Film Altenkessel

Hier geht es zu einem historischen Film:
Der Film führt die Zuschauer auf eine Zeitreise durch mehr als ein Jahrhundert der Geschichte von Altenkessel - Rockershausen.


Geschichte:
1626

Graf Peter-Ernst von Kriechingen, Herr von Püttlingen, Torcheville und Beaucourt und Nicolaus Frereron Voweycois de Metz unterzeichneten am 4. Mai 1626 in Metz einen notariellen Vertrag  zur Erbauung von 12 Häusern im Großwald. So entstand der Bergmanns-Weiler Großwald für den Ausbau der Kohleförderung.

Bis 1742 siedelten sich immer mehr Holzhauer, Köhler und Bergleute an, die hier die zu Tage tretende Steinkohle gruben.

 

1742

Da hierdurch eine regellose Kohlegräberei entstand übernahm Graf von Wied-Runkel die Gruben und führte eine gewisse Ordnung und  den bergmännischen Abbau mit Stollenbetrieb ein.

So entstand die Grube Großwald, die sich etwa von der Quelle des Alsbaches hinter dem Sportplatz über die Großwaldstraße bis hin zum Lumpenberg und von hier nach Norden und Osten erstreckte.

 

1771

Als das zugewiesene Land den Kohlegräbern mit ihren Familien im Weiler Grosswald nicht mehr ausreichte, trugen sie ihrem Landesherren dem Fürsten von Nassau-Saarbrücken die Bitte vor, ihnen weiteres Land zu überlassen, auf denen sie Häuser bauen konnten. So entstand 1771 das neue Dorf „Neudorf“ mit seinem Kohlweg (heutige Alleestraße) zum Transport der Kohle zur Verladestelle nach Luisenthal an die Saar.

1808

Grubenverwaltung ging an den französischen Staat. Ausnahme Grube Großwald, die an das lothringische Unternehmen Salines de L’Est ging, welche die Kohle zur Salzgewinnung benötigte.

1815

Rockershausen, Großwald und Neudorf werden der Gemeinde Püttlingen der Bürgermeisterei Völklingen zugeteilt.

1819

Die beinah erste Eisenbahn ....Friederikenweg im Frommersbachtal von der Grube Großwald zur Kohleverladestelle an der Saar. Der 1816 in Berlin entwickelte Dampfwagen sollte hier zum Einsatz kommen. Der Dampfwagen wurde in Einzelteile an die Saar transportiert. Dort wieder zusammengebaut, funktionierte er leider nicht. Er konnte keine Last ziehen. Der Fehler wurde nie gefunden.

1820

Grube Großwald und Bauernwald werden zur Vereinigten Königlichen Steinkohlenzeche Bauerwald-Großwald zusammengefasst.

1821

Grube Großwald wird mit Grube Gerhard, später Luisenthal zusammengefasst.

1827

Da der Dampfwagen aus Berlin nicht funktionierte, wurde die Kohle dann auf den Schienen mit Pferden gezogen. An der Verladestelle angekommen, wurde die Kohle auf Schiffe verfrachtet, die dort schon länger mit Pferden an den beiden Saarufern mittels Leinen gezogen wurden – der noch heute bekannte Leinpfad.

1822

Der Gerhardstollen nahe des Josefaschachtes wurde angeschlagen.

1830

Lumpenbergschacht wurde angeschlagen.

1852

Der Josefaschacht wurde angeschlagen

Die alten Dörfer Großwald und Neudorf konnten nicht genügend Platz für die Arbeiter bieten, so entstanden vorerst Schlafhäuser und später eine weitere Siedlungskolonie „Am alten Kessel“ das spätere Bergmannsdorf Altenkessel.

1853

Krugschacht in der Nähe des Quellmundes Frommersbach wurde angeschlagen.

1861

Der Schienenweg wurde mit 4 schmalspurigen Lokomotiven, im Volksmund „Mobbl“ ausgebaut.

1856

Der von der Bergverwaltung aufgestellte Siedlungsplan wurde beschlossen. Von der Bergmannskolonie zum Bergmannsdorf. Die Gründungsurkunde von Altenkessel.

1873

Ostschacht in Rockershausen wurde angehauen.

Die Mark wurde als Zahlungsmittel eingeführt.

1900

Ostschacht wurde stillgelegt.

1907

Beim Absturz eines Förderkorbes der Grube Gerhard kommen am 16.März  22 Menschen ums Leben.

1908

Am 25. September besuchte der chinesische Prinz Tschun, ein Bruder des damaligen chinesischen Kaisers, die Grube Gerhard.

1920

Infolge des Versailler Vertrags entsteht das Saargebiet.

Frankreich wurde das uneingeschränkte Eigentum an den staatlichen Steinkohlegruben für die Dauer von 15 Jahren zugestanden und der Zahlungsverkehr durfte in Französische Franken, die parallel zur Mark genutzt wurden, abgewickelt werden.

1921

Jean-Siegler Stollen, ab 1935 Alsbachstollen, wurde angeschlagen und diente dem Kohletransport zwischen dem Alsbachfeld / Ostschacht und dem Friederikenweg/Schienenweg Grube Luisenthal.

1922

Altenkessel wurde zu einer selbstständigen Gemeinde.

1923

Das Saargebiet wurde im Bereich der Wirtschaft mit Frankreich vereinigt. Daher wurde der Französische Franken als allein gültiges Zahlungsmittel eingeführt.

1931

Josefaschacht wurde stillgelegt.

1935

Durch eine Volksabstimmung wird das Saargebiet wieder dem Deutschen Reich angegliedert und die Reichsmark eingeführt.

1947

Bürgermeister Jakob Michels, erster Ehrenbürger der Gemeinde, setzte sich für das Lösen aus dem Amtsverband Püttlingen ein, um eine ungehemmte Entfaltung und Aufwärtsentwicklung der Gemeinde voranzutreiben.

Vom 16.Juni bis 20.November wurde nach dem 2. Weltkrieg eine Übergangswährung, die Saar-Mark, eingeführt. Danach wurde dann der Französiche Franken für knapp 12 Jahre zur Währung.

1951

Die im 2.Weltkrieg zerstörte Eisenbahnbrücke in Rockershausen wird wieder eröffnet.

1952

Das Altenkesseler Wappen wurde am 15. Juli 1952 genehmigt. Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin schräggekreuzt ein schwarzes Eisen und ein schwarzer Schlegel, überdeckt mit einer schwarzen Grubenlampe, von Rot und Silber schräggeteilt, oben ein silbernes Ankerkreuz, unten ein blauer Anker.“

Die Gemeinde entstand als Bergmannssiedlung, worauf die Bergmannsembleme hinweisen. Der Schiffsanker steht für den an der Saar gelegenen Ortsteil Rockershausen, während das Ankerkreuz aus dem Wappen von Püttlingen entnommen ist, mit der die Gemeinde bis 1947 in einem Amt zusammengefasst war und zu der das Gemeindegebiet bis zur Gründung der Gemeinde Altenkessel gehörte.

Das Wappen wurde von A. Dochtermann gestaltet.

1955

Nach einer Volksabstimmung tritt das Saarland der Bundesrepublik Deutschland bei

1956

Bau und Einweihung des Rathauses

Hans Haschke war Bürgermeister bis 1962

Ludwig Kaden wurde Nachfolger als erster und letzter Hauptamtlicher Bürgermeister

1959

Im Volksmund der Tag X genannt – wechselt die Währung vom Französischen Franken zur Deutschen Mark D-Mark.

1962

Die Grube Luisenthal wird von der schwersten Katastrophe in der Geschichte des Saarbergbaues heimgesucht. Am 7.Februar ereignet sich im Alsbachfeld eine Schlagwetterexplosion, bei der 299 Bergleute den Tod fanden.

1973

Aufgrund des Neugliederungsgesetzes ging die Gemeinde Altenkessel zur Hauptstadt Saarbrücken über. Seit dem ist Altenkessel ein Stadtteil von Saarbrücken.

2002

Einführung der EURO Währung.

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